Im Juni 2024 hielt Callerlab Chairmann Ted Lizotte seinen Vortrag über die aktuellen Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze im Square Dance.
Du kannst dich auf 3 Arten darüber informieren:
- Sieh dir das vollständige Video an. Es ist natürlich auf englisch.
- Lies dir die Zusammenfassung durch, die ich aus dem Transkript gezogen habe
- Du kannst auch den Chatbot befragen, den ich (David Goebel) mit dem Transkript des Meetings trainiert habe.
Das Video
Die Schmerzpunkte / Auslöser
In dem Transcript von Ted Lizotte werden mehrere Schmerzpunkte angesprochen, die mit dem Square Dancing und den damit verbundenen Programmen zusammenhängen:
- Rückgang der Teilnehmerzahlen: Es wird erwähnt, dass die Anzahl der Tänzer abnimmt und dass Clubs verloren gehen, weil nicht genügend Caller vorhanden sind.
- Herausforderung bei der Rekrutierung neuer Tänzer: Es gibt Schwierigkeiten, neue Tänzer zu gewinnen und sie im Square Dancing zu halten.
- Komplexität der Programme: Die bestehenden Programme (wie BASIC, Mainstream und Plus) sind möglicherweise zu kompliziert, was es neuen Tänzern erschwert, einzusteigen.
- Unzureichende Unterstützung für neue Caller: Es wird darauf hingewiesen, dass es lange dauert, ein guter Caller zu werden, und dass es nicht genügend Unterstützung für neue Caller gibt.
- Mangel an Konsistenz: Es wird erwähnt, dass es an Konsistenz in den Programmen mangelt, was es schwierig macht, den Überblick zu behalten und die Qualität des Tanzens zu gewährleisten.
- Soziale Aspekte: Es wird angedeutet, dass viele Menschen nicht bereit sind, zu reisen oder an Veranstaltungen teilzunehmen, was die soziale Interaktion im Square Dancing einschränkt.
- Fehlende Anpassungen an moderne Bedürfnisse: Es wird diskutiert, dass die Programme möglicherweise nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen und Erwartungen der Tänzer entsprechen.
Diese Punkte verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen die Square-Dance-Community konfrontiert ist, und die Notwendigkeit, Veränderungen vorzunehmen, um die Attraktivität und Nachhaltigkeit des Square Dancing zu gewährleisten.
Überblick des Vortrags
Hier ist eine umfassende Sequenz der behandelten Themen im Text, einschließlich Unterthemen:
- Einführung und Dank
- Dank an die NSDC für die Unterstützung
- Anerkennung der Vorbereitungen durch Mike und John
- Erwähnung des Videos auf sozialen Medien
- Vorgeschichte der Proposal
- Rückblick auf die Konvention im April 2023
- Diskussion über die Resolution von zwei Mitgliedsstaaten
- Notwendigkeit von Veränderungen im Square Dancing
- Entwicklung der Idee
- Überlegungen zur Neugestaltung des Square Dancing
- Zusammenarbeit mit Theresa und dem Geschichte-Kommittee
- Erstellung eines Videos zur Mitgliederinformation
- Aktuelle Programme im Square Dancing
- Überblick über die bestehenden Programme (Basic, Mainstream, Plus, SSD)
- Diskussion über die Anzahl der Anrufe in den Programmen
- Herausforderungen und Unterschiede in der Anwendung der Programme weltweit
- Kritik und Herausforderungen
- Probleme mit der Akzeptanz von SSD
- Diskussion über die Notwendigkeit von Veränderungen
- Herausforderungen bei der Einführung neuer Programme
- Zukunftsvision und Vorschläge
- Vorschlag zur Reduzierung der Programme von fünf auf zwei
- Einführung eines neuen Einstiegslevels
- Diskussion über die Anzahl der Anrufe in den neuen Programmen
- Feedback und Kommunikation
- Bedeutung des Feedbacks von Mitgliedern und Tänzern
- Pläne für zukünftige Diskussionen und Meetings
- Notwendigkeit der Zusammenarbeit auf globaler Ebene
- Abschluss und Ausblick
- Zusammenfassung der nächsten Schritte
- Betonung der Wichtigkeit der Anpassung an neue Gegebenheiten
- Aufruf zur Unterstützung der vorgeschlagenen Änderungen
Diese Struktur bietet einen klaren Überblick über die behandelten Themen und deren Unterthemen im Text.
anvisierte Ziele
Die Ziele und Vorgaben, die während der Sitzung für den Coachee festgelegt wurden, umfassen:
- Verständnis der aktuellen Situation: Der Coachee soll ein klares Verständnis der gegenwärtigen Herausforderungen im Square Dancing entwickeln, insbesondere in Bezug auf die Teilnehmerzahlen und die Struktur der Programme.
- Entwicklung neuer Programme: Es wurde das Ziel gesetzt, neue Programme zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Tänzer besser gerecht werden und die Teilnahme fördern. Dies könnte die Reduzierung der Anzahl der Programme von fünf auf zwei beinhalten.
- Erhöhung der Teilnehmerzahlen: Ein zentrales Ziel ist es, die Anzahl der Tänzer zu erhöhen, indem ein einfacherer Einstieg in das Square Dancing geschaffen wird. Dies könnte durch die Einführung von klaren und verständlichen Lehrplänen geschehen.
- Feedback und Kommunikation: Der Coachee soll aktiv Feedback von Mitgliedern und Tänzern einholen, um sicherzustellen, dass die neuen Programme den Erwartungen und Bedürfnissen der Gemeinschaft entsprechen.
- Langfristige Planung: Es wurde das Ziel festgelegt, eine langfristige Strategie zu entwickeln, um die Nachhaltigkeit und das Wachstum des Square Dancing zu sichern, einschließlich der Vorbereitung auf zukünftige Konventionen und Veranstaltungen.
- Zusammenarbeit mit internationalen Mitgliedern: Der Coachee soll die Zusammenarbeit mit internationalen Mitgliedern und Organisationen fördern, um Best Practices auszutauschen und die globale Gemeinschaft des Square Dancing zu stärken.
Diese Ziele sollen dazu beitragen, die Struktur und die Attraktivität des Square Dancing zu verbessern und eine neue Generation von Tänzern und Anrufern zu gewinnen.
Was ist SSD? Ergänzung von Stefan Windt
Ich wollte aber kurz die Abkürzung SSD erklären, die sehr oft verwendet wird und der in Europa kaum bekannt ist.
SSD steht für Social Square Dancing und ist ein zusätzliches Einstiegslevel (53 Figuren), dass parallel zu den bestehenden (B, MS, Plus,…) Leveln geschaffen wurde. Dies sollte ein Anfängerlevel sein, dass für sich besteht und den schnellen Weg in die höheren Programme bremsen sollte.
Europa hat sich diesem Weg verweigert, da es für uns keinen zusätzlichen Nutzen brachte.
Frage den Chatbot
Du kannst auch den KI-Chatbot dazu ausfragen, was es mit „The Proposal“ auf sich hat. Er wurde mit dem Transkript aus dem Video trainiert.
3 Folgen vom Caller Lounge Podcast
Auch im Caller Lounge Podcast haben sich in bisher 3 Folgen Martin Kull und Peter Höfelmeyer mit dem Proposal auseinandergesetzt. Hier die Links zu den Folgen
#105 The Proposal – bald in aller Munde
#108 The Proposal – eine „mögliche“ Denkfalle
#109 The Proposal – wir entscheiden, was wir diskutieren und was wir callen!
Deine Meinung ist gefragt
Callerlab , ECTA und EAASDC sind an deiner Meinung zum „Vorschlag“ sehr interessiert. Schließlich kann so eine Neuerung nur mit den Tänzern, Callern und Clubs zusammen erfolgen.
Nutze die Kommentarfunktion, um deine Meinung zum Vorschlag abzugeben.
ich bin mir nicht sicher ob die Änderung in Form der Figuren notwendig ist. vielmehr kann ich mir vorstellen, um die Qualität der Tänzer zu erhöhen, die Clas Ausbildungen entsprechend zu verlängern so dass eine bessere Ausbildung für den Caller möglich ist.
Ein spannender Vorschlag – und reicht das wirklich?
Ich finde es sehr gut, dass endlich über die Struktur der Tanz-Level diskutiert wird. Tatsächlich habe ich mich früher auch schon über die lange Einstiegsphase im Square Dance gewundert, sie aber nie wirklich hinterfragt – es war eben so.
Die Idee, dass neue Tänzer nicht erst 9 Monate lernen müssen, bevor sie richtig mittanzen können, macht absolut Sinn. Eine Class von etwa 3 Monaten wäre viel überschaubarer und könnte den Einstieg erleichtern.
Aber ich frage mich, ob die Anzahl der Figuren wirklich das größte Hindernis für neue Tänzer ist. Diese Information bekommen Interessierte ja erst bei einem Open House oder einer Class, also eher spät im Entscheidungsprozess.
Ich sehe noch einige grundlegendere Herausforderungen:
1. Square Dance braucht Menschen in jedem Alter.
Oft wird das Thema „junge Menschen“ in den Mittelpunkt gestellt, aber wir brauchen eine gesunde Altersmischung. Damit Square Dance langfristig überlebt, müssen wir uns fragen: Wie sprechen wir unterschiedliche Generationen an?
2. Unterschiedliche Altersgruppen – unterschiedliche Bedürfnisse.
Nicht jeder Tänzer sucht das Gleiche im Square Dance. Neben der Frage nach der Anzahl der Figuren spielen auch andere Faktoren eine Rolle:
1. Junge Tänzer (ca. 16–35 Jahre) bevorzugen oft ein schnelleres Tempo, moderne Musik und eine mentale Herausforderung, die das Lernen und Improvisieren spannend macht. Manche mögen auch das Kompetitive.
2. Mittleres Alter (ca. 35–60 Jahre) legt oft Wert auf eine gute Balance zwischen Tanzfluss, klaren Strukturen und sozialem Erlebnis. Die Musik darf gerne abwechslungsreich sein, aber das Tempo muss nicht extrem sein.
3. Ältere Tänzer (60+ Jahre) genießen eher ein gemäßigtes Tempo, vertraute Musikstile und eine niedrigere mentale Belastung, um entspannt und gesellig tanzen zu können.
Wenn wir Square Dance attraktiver machen wollen, müssen wir diese Unterschiede berücksichtigen – sei es durch variable Tanzgeschwindigkeiten, flexiblere Musikstile oder alternative Programme, die an verschiedene Bedürfnisse angepasst sind.
3. Konkurrenzanalyse: Womit konkurriert Square Dance?
Je nach Altersgruppe gibt es verschiedene Alternativen, die Menschen stattdessen wählen. Wenn wir diese Alternativen verstehen, können wir gezielter kommunizieren, was Square Dance besonders macht.
1. Junge Menschen (ca. 16–35 Jahre): Tanzkurse (z. B. Salsa, Hip-Hop, Lindy Hop), Fitnessstudios, soziale Medien, Gaming, Festivals, Clubbing.
2. Mittleres Alter (ca. 35–60 Jahre): Standardtanz, Wandern, Yoga, Familienzeit, Ehrenamt.
3. Ältere Generation (60+ Jahre): Seniorensport, Wandern, Karten- und Brettspielrunden.
Nur wenn wir wissen, womit wir konkurrieren, können wir die Vorteile von Square Dance gezielt herausstellen.
4. Marketing & Sichtbarkeit müssen zielgruppengerecht sein.
Der größte Engpass ist nicht nur der Level-Aufbau, sondern dass viele potenzielle Tänzer gar nicht erst auf Square Dance aufmerksam werden.
– Wir verlieren nicht gegen den Wettbewerb, sondern gegen die Unsichtbarkeit.
– Jüngere Menschen entdecken neue Hobbys über Instagram, TikTok, Reels und YouTube – dort müssen wir präsent sein.
– Ältere Menschen nutzen Flyer, Zeitungen oder Stadtfeste – diese Kanäle dürfen nicht vergessen werden.
5. Gibt es wirtschaftliche Interessen hinter der Reform? (Interpretation, kein Fakt!)
In den USA gibt es viele professionelle Caller. Kürzere Classes könnten bedeuten, dass mehr Classes angeboten werden können, was zu mehr Einnahmen führt. In Europa hingegen ist Square Dance meist ein selbsttragendes Hobby.
Es ist absolut legitim, mit Square Dance Geld zu verdienen – solange es ein Win-Win-Win für alle ist.
– Tänzer profitieren, wenn der Einstieg attraktiver wird.
– Clubs profitieren, wenn neue Mitglieder bleiben.
– Caller profitieren, wenn sie mehr Kurse anbieten können – aber nicht auf Kosten der anderen Akteure.
Transparenz schafft Vertrauen. Deshalb sollten alle Beweggründe einer Reform offen kommuniziert werden.
6. Wollen oder können alle Caller diese Änderungen umsetzen?
Nicht jeder Caller ist bereit oder in der Lage, seinen Stil anzupassen.
– Kürzere Classes könnten neue Didaktiken erfordern.
– Verschiedene Altersgruppen brauchen verschiedene Musikrichtungen und Tempi.
– Manche Caller sind tief in bestehenden Strukturen verankert.
Veränderungen brauchen Schulung, Begleitung und eine klare Strategie.
7. Das Beharrungsvermögen von Tänzern, Callern und Clubs
Veränderung ist einfach – in der Theorie.
In der Praxis widerspricht sie dem menschlichen Bedürfnis nach Kontinuität.
– Tänzer hängen an ihren Leveln.
– Caller haben sich über Jahrzehnte eine Methodik aufgebaut.
– Clubs möchten Bewährtes nicht aufgeben.
Hier kommt das Zitat von Max Planck ins Spiel:
Das bedeutet: Wandel braucht Zeit – aber er muss beginnen.
8. Wir brauchen neue Caller – und neue Wege für sie!
Genauso wie der Einstieg für Tänzer vereinfacht werden sollte, müssen auch neue Caller leichter Fuß fassen können.
– Erfahrene Caller können den Weg bereiten, ohne zu erwarten, dass die Jungen „es genauso machen müssen“.
– Digitale Schulungen, Mentorenprogramme oder neue Lernformate könnten helfen.
Ohne neue Caller keine Zukunft. Der Einstieg ins Calling darf nicht schwerer sein als der Einstieg ins Tanzen.
9. Vielleicht braucht es nicht nur eine Evolution, sondern eine Revolution.
Statt das bestehende Modern American Square Dance schrittweise zu ändern, könnte ein paralleles „New Square Dance“-System mit einer anderen Struktur geschaffen werden. So könnten beide Systeme nebeneinander existieren und sich nach Bedarf weiterentwickeln.
10. Junge Tänzer selbst fragen!
Ich würde vorschlagen, Gruppen wie die Lion Squares zu interviewen: Was mögen sie am heutigen Square Dance? Was fehlt ihnen in normalen Clubs? Wie kamen jeder Junge Tänzer zum Square Dance?
So lassen sich gezielte Maßnahmen ableiten, die tatsächlich Wirkung zeigen.
Fazit & Call to Action: Veränderung ist überfällig – Experimente sind willkommen!
Square Dance muss sich weiterentwickeln, wenn es langfristig bestehen will.
– Es reicht nicht, nur Figuren und Level zu überarbeiten – wir müssen Marketing, Struktur und den Zugang zum Tanzen & Calling neu denken.
– Alle Veränderungen müssen ein Win-Win-Win sein – für Tänzer, Clubs und Caller.
Doch eines ist ganz klar:
🔹 Diese Thesen sollen auf keinen Fall dazu dienen, den Wandel zu bremsen!
🔹 Viel zu lange war das Motto: „Wir verändern nichts.“ Das hat Square Dance nicht geholfen.
✅ Jede Veränderung, jedes noch so kleine Experiment ist sinnvoll und hilfreich – wenn es Erfolg hat oder wenn wir daraus lernen können.
✅ Jetzt ist die Zeit, Dinge auszuprobieren.
✅ Lasst uns Square Dance weiterentwickeln – Schritt für Schritt, mit Offenheit und Mut!